Irgendwo müssen sie schon diskriminiert werden, die Homos, findet der Bundesrat

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Die breite Akzeptanz ist nach […] Überzeugung [des Bundesrats] darauf zurückführen, dass mit dem neuen Gesetz die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Personen1 beseitigt werden konnte, ohne gleichzeitig eingetragenen Paaren die Adoption und die medizinisch unterstützte Fortpflanzung zu ermöglichen.

sagt der Bundesrat in einer Stellungsnahme zur Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare. Den Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Der Bundesrat ist offenbar der Meinung, dass man die Diskriminierung einer Personengruppe dadurch beseitigt, indem man ihre Rechte einfach anderswo beschneidet.

o_O

Macht ja auch Sinn, schliesslich müssen die verängstigten Heterosexuellen ihrer Privilegien versichert sein. Also macht man halt Deals: ihr wollt eingetragene Partnerschaften? Also dürft ihr nicht adoptieren, damit ist die Diskriminierungsleistung der Schweizer Eidgenossenschaft gegenüber Homosexuellen wieder hergestellt.

Kann man auch beliebig weiterführen: Ihr wollt Kinder adoptieren – also wird euer Wahlrecht entzogen. Ihr wollt wählen können – also dürft ihr nicht über Homosexualität sprechen.

Da wäre der Schweizer Bundesrat ja voll im Trend, in Russland machen sie’s ja auch so, also wird das schon gut sein …


  1. Und was zum Teufel sind eigentlich „gleichgeschlechtliche Personen“? Sind das Personen, deren Genderidentität mit ihrem biologischen Geschlecht übereinstimmt? Nicht? ↩︎

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